Sonntag, November 19, 2006

Eine Serie

Letztens wieder mal geplaudert. Mit der meiner Kollegin, der Nina. Darin wurde ich von der Idee gepackt, doch wieder mal eine TV-Serie zu entwickeln. Etwas Urbanes. Das den Nerv des Österreichers trifft und die Probleme unserer Zeit anspricht.
Ehrliche Figuren, aber nicht diesen abgedroschenen Kabarettisten-Humor, der von absolut angepassten Hof-Schreibern entwickelt ist. Sondern etwas Authentisches.
Die ostösterreichische Grantel-Stimmung und Figuren, die von gealterten Drehbuchlords erfunden worden sind, interessieren doch keine Sau.
Es muss etwas Neuartiges, Junges her. Ein frischer, analytischer Blick auf die Welt. Authentizität. Weg mit dem theatralen Gedudel arivierter Provinzfürsten.
Schluss mit dem peinlichen Klamauk, der sonst meistens provoziert wird und nur Geschichten und Figuren produziert, die wir in hunderttausendfacher Ausfertigung gesehen haben.
Dazu aber bedarf es - wenn es eine klar österreichische Serie werden soll - einer eingehenden Analyse der Volksbefindlichkeit. Der Mangel an wirklicher österreichischer Idendtität, das zwitterhafte Dasein dieses Staates zwischen retroaktiven, rein für touristische Zwecke eingesetzen Traditionsbewusstseins und einem halbbewussten, zähneknirschendem Anerkennen postmoderner, globaler Probleme, einer entwurzelten Religiösität und unreflektierten Alltagsleben macht aus uns nichts als meinungslose Konsumenten, mit einem Anspruch auf relativ viele Feiertage im Jahr.
Nicht umsonst saufen hierzulande derart viele Menschen. Und nicht umsonst befindet sich das Land in einer kulturellen, Star-Mania verseuchten Starre, in der jegliche neuartigen Impulse zeitverzögert und nur durch Druck in der internationalen Öffentlichkeit die dicke Haut der Ignoranz, Freunderlwirtschaft und Bequemlichekeit durchdringen und überhaupt je mehr werden, als bloße Gedanken an einem grauen, wolkenverhangenem Sonntag Nachmittag.

So ist es doch oder?

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