Donnerstag, Oktober 11, 2007

Tag - Nacht

Spät. Immer später wird es täglich.
Immer schneller eilen wir.
Laut kreischt die U-Bahn unter der Erde rasend.

Immer lauter wird das Keuchen und Rascheln in tiefem Wurzelwerk,
Hastig fließt das Leben irgendwo zusammen,
immer lauter die polternden Geräusche
aus einer fernen anderen Welt.

Mühselig und ahnungslos graben sich die Würmer
und Mikroben milliardenfach
hinab ins Finstere.

Immer stiller wird es dort, ein seltenes Stöhnen nur
erfüllt den prallen, steinernen Raum.
Wo einst die Steine rollten und jetzt Lebens-Adern hindurchziehen.

Klar zu hören der Keim noch ungeahnter Wundertaten.
Knirschend erhebt sich mit lautem Gähnen
Der Geist, den niemand kennt noch sehen mag.

Bloß ein erstes Poltern verklingt
noch ungehört in den schwarzen, ewigen Röhren
unter Städten und Feldern, wie ferner Trommelschlag.

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