Sonntag, April 20, 2008

Der Wald

Schroff ragen zu beiden Richtungen die Felsen hoch. Das Sonnenlicht bricht sich an den dicht gewachsenen Nadelbäumen entlang des Weges. Am Boden übersäht ein Fleckenmeer aus Schatten und Licht die Kieselsteine und den moosigen Boden.
Ein feuchter, harziger Geruch liegt in der Luft. Das Rauschen eines Waldbaches tönt immerzu.
Erst in der Nacht strahlt der Vollmond über diese Märchenwelt, in der noch vor wenigen hundert Jahren die Hexen, Zwerge und Trolle das Träumen und Sehnen der Menschen beherrschten.
In kleinen Höhlen versteckt sich jetzt mittlerweile nurmehr die Idee zu einer schummrigen Geschichte, vielleicht hört der eine oder andere phantasiebegabte Wanderer noch die Klänge und Melodien längst vergangener Geisterfeiern. Nicht viel mehr.

Kleine und ausgewachsene Menschen schlendern ahnungslos vorbei an den steilen Hängen, den Weiden und den Marienmarterln, vorbei an alten, verfallenen Jägerhütten und Bauernhöfen. Wenn man in den Wald blickt, sieht man überall rauhe Felsformationen aus dem grünen Grasboden und dem Geflecht aus knöchrigen Wurzelwerk herausragen. Wie stumme Zeigenossen stehen sie da, bekront vielleicht von einer shclanken Fichte, die dem steinigen Untergrund trotzt und ihre Äste frech von sich streckt.

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