Freitag, Oktober 22, 2010

I
Bloß Tiere sind wir
Dunkel, lüstern
Tiere, die sich selbst erkennen
und darob zutiefst erschrocken sind...
zu weich für die Welt
immer im Kampf gegen
das wuchernde Dickicht
aus Existenz

II
Aus einem Traumfenster heraus
am Rand der Welt
leuchtet das eigene Leben
der Körper mit seinen Bedingungen
wie ein Gefängnis für den Geist
oder doch der Rahmen
um überhaupt zu sein
nicht verloren zu gehen
in der Flut der Bilder
und Formen.
Angeblich Illusion,
die sich nicht fassen lässt.
Sein - etwas Unbekanntes
mit unerschiedlichen
Empfindsamkeiten.

III
Grell leuchten die
Farben der Blätter im herbstlichen
Gold des Sonnenlichtes.
Rote Jacken und graue tanzen
zwischen den Geisterwirbeln
aus Laub und Zeitungen.
Es surrt der Motor eines Motorrads.
Es blitzt im verspiegelten Gesichtsfenster
des anonymen Fahrers das Lächeln
einer jungen Frau
die zuvor noch an das Kläffen eines Hundes
dachte ehe sie durch die Türe
in die wohlig duftende Welt eines coffeeshops
trat um dort stundenlang der Welt
und ihren Erscheinungen zuzusehen
- ohnen einen Funken Überraschung zu zeigen.

Keine Kommentare: