Donnerstag, Juli 14, 2011

Früchte

Die gleißende Sonne strahlt auf die grünen, in völliger Starre hängenden Blätter der Weinreben. Die Luft steht still. Zwei alte Männer sitzen im Schatten der Hausmauer, eine Flasche Wein vor sich am Tisch stehend. Man flüstert, oder spricht gar nicht, horcht auf die Hitze draußen und im Körper. Zeitlose Stille. Eine Katze schläft zwischen den Ästen eines Strauches. Hie und da fährt ein Auto langsam die STraße entlang, schleppt sich, scheint es, über den aufgeheizten Asphalt. Fliegen streiten sich um Fleischkrümel und knusprige Panier eines Backhuhns. Langsam reifen die Weintrauben, in ihre mattes Grün schleichen sich allmählich rote Pigmente, der saure Geschmack wird süß. Die Erde springt allählich auf, schwarze Risse ziehen sich über den braunen Boden, verdorrte Grasbüschel drängen sich aneinander. Alte Geschichten brechen hervor. Der Geruch von würziger Erde, liegt in der Luft. Langsam zieht der Rauch einer Zigarette seine Formen unter der Laube. Ein Sonnenstrahl gelangt durch die Blätter, hell erstrahlt der Tisch, der Schatten der Blätter ruht bewegungslos auf dem grünen Lack. Hände von Liebenden finden zueinander. Wie Wellen von Hitze aufeinanderprallen finden sich ihre Lippen. Weich die Haut. Ein weißes Sakko liegt achtlos abgelegt im Gras. Die Sonne spiegelt sich im Wein. GEspräche, die zergehen, wie Wachs in der Hitze. Blicke finden einander. Unter der Sonne reifen die Früchte aller Träume.

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