Dienstag, Juli 19, 2011

Wellen

Der ernüchternde Blick in einen Dienstplan. Tag auf Tag reiht sich aneinander. 17. Juli, 18. Juli, 19. Juli, 20. Juli, und sofort. Die Zahlen ändern sich. Dann die Monatsnamen. Jänner, Februar, März, April, Mai, Juni und so weiter. Dann die Jahreszahlen. Dann einmal die Dienste. Frühschicht. Spätschicht. Mal Wochenende. Mal ganz spät. Völlig anonym und gleichgültig ist das in den Dienstplan eingetragen. Ganz links die Namen meiner Kollegen. Mein eigene Name darunter. Mittlerweile schon viel länger als gedacht. Wie Welle über Welle am Meeresufer an den Strand spült, ewig, ohne Ende. Man kann dagegen nicht ankämpfen. Eine endlose Reihe an Tagen formiert sich zu einer erbarmungslosen Reihe an erbarmungsloser Zeit. Künftiger Zeit. Lebenshorizont. Dazwischen versucht man, sich Zeiträume zu errettten, die Wert haben. Zeit für Hobbies, Freunde, für sich, die Familie. Dann wieder die endlos langen Abschnitte an völlig sinnlosem Dasein. Funktionieren. Geld verdienen. Dann Urlaub. Dann wieder der Gehorsam gegenüber den ernüchterndem Fakten auf den Dienstplan. Ein paar Pläne gibt es. Und außerdem war man doch der Überzeugung, dass man etwas Besonderes ist. Dass es ein Ziel gibt. Ein Schicksal, dass es gut mit einem meint. Eine Tür, die aufgeht. Und dahinter...ja was eigentlich?

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